“Selbstverbrennung ist die letzte Maßnahme – aus Verzweiflung”

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Das geistige Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, wird Mitte Mai Österreich besuchen. Der Gelehrte Tsewang Nyima berichtet im Gespräch mit Julia Raabe von Pekings Polizisten und der Angst vor einem Untergang der tibetischen Kultur. 

STANDARD: Seit März 2011 hat es über 30 Selbstverbrennungen von tibetischen Mönchen und Nonnen gegeben. Warum?

Nyima: Sie sind verzweifelt, weil die tibetische Kultur zugrunde geht (schluchzt). Selbstverbrennungen sind die letzte Maßnahme, um Aufmerksamkeit auf Tibet zu lenken. Die Lage hat sich seit 2008 dort sehr verschlechtert. Massendemonstrationen werden im Keim erstickt. Selbstverbrennungen können die Chinesen dagegen kaum kontrollieren.

STANDARD: 2008 gab es teilweise gewaltsame Proteste von Tibetern gegen die chinesische Herrschaft …

Nyima: … und die Olympischen Spiele in China. Seitdem sind in den Städten und in der Umgebung der Klöster in Tibet viele Soldaten und zivile Polizisten stationiert, die eine scharfe Kontrolle ausüben. Wer nur einen Hauch Negatives über China sagt, muss fürchten, festgenommen zu werden.

STANDARD: Haben die Selbstverbrennungen etwas bewirkt?

Nyima: Für die Verbreitung der politischen Situation war es sehr hilfreich, weil man jetzt darüber spricht und viele Menschen sich fragen, was in Tibet geschieht. Aber nun ist es wichtig, dass die Regierungen darauf reagieren und Tibet politisch mehr unterstützen – auch gegenüber China.

STANDARD: Wie vollzieht sich der Untergang der tibetischen Kultur?

Nyima: Zum Beispiel über die Sprache. Tibetisch wird in Privatschulen von der ersten bis zur sechsten Klasse angeboten, an weiterführenden Schulen kaum. Wer die höheren Universitäten besuchen will, muss sich auf Chinesisch konzentrieren. Kinder, die zuerst Tibetisch lernen, sind da im Nachteil. In der Alltagssprache sind viele Begriffe durch chinesische verdrängt worden. Und die Mönche in den Klöstern haben politische Unterweisungen und werden dazu gezwungen, sich gegen den Dalai Lama zu stellen.

STANDARD: Glauben Sie, dass eine gemeinsame Lösung des Konflikts mit den Chinesen möglich ist?

Nyima: Wir wollen keine Trennung von Chinesen und Tibetern, das ist auch nicht mehr möglich. Aber wir wollen eine Autonomie, sodass Tibet von den Tibetern regiert wird, ohne dass Chinas Führung von Peking aus mitredet. Aber wegen der chinesischen Unterwanderung drängt die Zeit.

STANDARD: Was erwarten Sie von der neuen chinesischen Führung, die im Herbst antritt?

Nyima: Der Wechsel könnte etwas verbessern, weil die neue Führung mehr westliche Kontakte hat und vielleicht weltoffener ist. (Julia Raabe, DER STANDARD, 25.04.2012)

Tsewang Nyima (74) ist ein hochrangiger Gelehrter des tibetischen Buddhismus. Er wurde in der tibetischen Hauptstadt Lhasa geboren und floh im Zuge des Tibetaufstands 1959 ins Exil. Seine Ausbildung zum geistigen Lehrer begann er mit neun Jahren. 1980 wurde ihm der höchste Titel des “Geshe Lharampa” verliehen. Er lehrt u. a. im Thosamling-Kloster nahe Dharamsala in Indien.

>CHOGYAM TRUNGPA: ENLIGHTENMENT IS IRRITATINGLY POSSIBLE

>Students might find sanity too spacious, too irritating. We would prefer a
little claustrophobic insanity, snug and comforting insanity. Getting into
that is like crawling back into a marsupial’s pouch. That’s the usual
tendency, because acknowledging precision and sanity is too crispy, too
cool, too cold. It’s too early to wake up; we’d rather go back to bed.
Going back to bed is relating to the mind’s deceptions, which in fact we
prefer. We like to get a little bit confused and set up our homes in that.
We don’t prefer sanity or enlightenment in fact. That seems to be the
problem rather than that we don’t have it or can’t get it. If we really
prefer basic sanity or enlightenment, it’s irritatingly possible to get
into it.

All material by Chogyam Trungpa is copyright Diana J. Mukpo

>Tai Situ’s Botschaft zum Neuen Jahr 2009:

>

“Heute ist der erste Tag des Jahres 2009.
Ich wünsche Euch allen ein sehr sehr sehr glückliches neues Jahr,
und jene, welche sehr ernsthaft Dharma praktizieren,
für jene bete ich zu Buddha,
dass sie keine Hindernisse in ihrer Praxis haben mögen.
Und jene, welche dem Dharma sehr hingegeben sind
und die alles tun, um dem Buddha, dem Dharma und dem Sangha
wie ebenso der gesamten Menschheit zu dienen,
einschließlich Eurer Familie,
für jene bete ich zu Buddha, dass ihr großen Erfolg haben mögt,
ganz viel Glück und ganz viel Frieden erfährt
und Fülle und Wohlergehen erlangt in Eurem Leben.
Ich wünsche das Allerbeste!
Gleichzeitig wünsche ich uns ganze Menschheit
– wir sind alle Teil der Menschheit –
mögen wir ein gutes Beispiel sein
für die ganze Menschheit auf dieser Erde,
damit diese Welt ein besserer Ort sein wird.
Möge ein jeder von uns in der Lage sein,
einem jeden Menschenwesen, das auf dieser Erde lebt,
Unterstützung zu sein,
damit wir Freunde sein können für alles, was auf dieser Erde lebt.
Und wir sollten auch gut und produktiv sein –
sagen wir Meister dieser Erde sein,
damit die Umwelt, alle Natur und
alle fühlenden Wesen auf dieser Erde
gedeihen mögen, glücklich sein mögen
und in Frieden leben mögen.
Möge Buddha Euch segnen, möge Buddha Euch segnen
und möge Buddha Euch segnen!

(Übersetzung: Sylvester Lohninger)