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Haiti, die erste unabhängige Republik von Schwarzen und Mulatten, engagierte sich in der Abschaffung der Sklaverei und unterstützte zudem die Länder Venezuela, Peru und Kolumbien in ihrem Unabhängigkeitskampf. Unter Präsident Boyer – der das seit 1806 in einen mulattischen Süden und in einen schwarzen Norden geteilte Haiti 1820 wiedervereinte – schaffte Haiti nach erfolgter Annexion des östlichen Teils der Insel (der späteren Dominikanischen Republik) im Jahre 1822 auch dort die Sklaverei ab. ->http://www.haitihilfe-online.de/page4.html
Von diesem Engagement fühlten sich die USA und die europäischen Staaten bedroht, worauf sie gegen Haiti Sanktionen verhängten. Zusätzlich forderte Frankreich als Gegenleistung für die Anerkennung der Unabhängigkeit Haitis Entschädigungen für ehemalige Plantagenbesitzer. Diese Zahlungen in Höhe von 90 Millionen Francs d`Or (etwa 17 Milliarden Euro) zahlte Haiti an Frankreich über viele Jahrzehnte ab.
Seitdem ist Haiti zum ärmsten Land der westlichen Hemisphäre und, laut WHO, zum drittärmsten Land der ganzen Welt geworden, was besonders auf die kurz nach der Unabhängigkeit erfolgte Zerschlagung der Großplantagen und die Bodenverteilung zurückgeführt wird.